Im „THE NEW YORKER“ am 24 September, 2008 wurde folgendes von Richard Brodyn veröffentlicht:
Eine Bloggerin, Agnès Viard berichtet auf der Webseite der Liberation, dass im Juni, in Cahors, gelegen im Südwesten Frankreichs, der Mail-Art-Künstler Philippe Pissier, einer strafrechtlichen Ermittlung unterworfen wurde, weil er an eine deutsche Ausstellung erotischer Mail-Art-Kunst, die ihm zur Teilnahme eingeladen hatte, eine Postkarte versandt hat, auf der eine Frau mit nackter Brust und als Piercing mit einer Sicherheitsnadel durchstochene Brustwarze abgebildet war. Nachdem die Hilfsstaatsanwältin Isabelle Ardeef mit der Ermittlung begonnen hatte, wurde er informiert, er riskierte für das Verbrechen. „die öffentliche Ordnung zu stören und Kinder durch ein pornografisches Werk zu gefährden“, ein Urteil von drei Jahren Haft und eine Strafe von EUR 175.000. Am folgendem Monat wurden sein Computer und viele seiner Werke beschlagnahmt, wobei der Künstler jedoch seitdem keine offizielle Erklärung hierüber erhalten hat. Wie Pissier bemerkte: „Ich bin ein Erwachsener, die E-Mail-Sortierer und die Empfänger sind Erwachsene. Ich erkenne nicht, welches das Problem ist.
Die lokale Presse hat Ardeef wegen ihrer Ermittlung mit Hohn überschüttet. Giard hat die Leser daran erinnert, dass Gemälde wie „Gabrielle d’Estrées“ eines unbekannten Künstlers des sechzehnten Jahrhunderts, sich in auch für Kinder zugängliche Schaukästen befinden. „Le ridicule ne tue pas“ („Das Lächerliche tötet nicht“), sagen die Franzosen. Aber Beamte sollten sich erinnern, dass Charles de Gaulles Regierung vom (schließlich erfolglosen) Versuch erschüttert wurde, Jacques Rivettes Film „La religieuse“ zu verbieten. Es war ein Fehltritt, der endgültig die unvergleichbare Distanz des alten Präsidenten zum modernen Leben aufgedeckt hat.
„The New Yorker”, 24. September 2008
Weitere Infos:
http://www.newyorker.com/online/blogs/goingson/2008/09/french-postcard.html
http://pissierarchives.canalblog.com
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