Kunst- und Kulturreisen nach Italien
Italien übte schon in früheren Zeiten, als sich längst noch nicht jeder einen Urlaub oder gar eine lange Reise leisten konnte, als Land der Kunst- und Kulturschätze einen hohen Reiz aus. Das betraf natürlich vor allem die Angehörigen höherer Bildungsschichten oder des wohlhabenden Bürgertums. Auch Johann Wolfgang von Goethe liebte die Kunst in Italien und besuchte dieses Land in einer Zeit, in der das noch eine beschwerliche und teilweise auch gefährliche Angelegenheit war.
Viele Begüterte hatten eigene Ferienhäuser in Italien, Sommerresidenzen, in denen sie sich vom deutschen Wetter erholten, neue Impulse gewannen oder die Last ihrer Ämter für eine Weile beiseite legen konnten. Wer an italienische Kunst denkt, dem fallen wahrscheinlich sofort die Fresken oder Malereien von Michelangelo ein, seine Statuen oder die gewaltigen architektonischen und statischen Meisterwerke der antiken Bauherren, die großartige Paläste und Arenen schufen.
Zeitgenössische Kunst in Italien erleben
Man assoziiert eine selbstverständliche Verbindung zwischen italienischer Kunst und dem Dekorativen, dem Klassischen, setzt den Schwerpunkt auf die Schönheit. Natürlich gibt es auch in der modernen Zeit Künstler, die sich von dem Schaffen ihrer Vorgänger begeistern lassen und daraus auch eigene Ideen schöpfen. Was es aber noch alles gibt, kann man bei einem Kunsturlaub in Italien am besten erleben. In den großen Städten, aber auch in kleineren Orten gibt es Galerien und Ausstellungen, die sich vor allem jungen und ungewöhnlichen Künstlern und deren Werken verschrieben haben. <
Die vielen schönen Ferienhäuser in Italien eignen sich nicht nur für Sonnenanbeter als Ausgangspunkt für Strandausflüge und Badetage oder für Familien als Basislager für unbeschwerte, individuelle Urlaubsgestaltung. Kunstliebhaber aus aller Welt schätzen das Land der frischen Kräuter und des unverbindlichen Flirts am Strand auch als Heimat einiger der bedeutendsten Kunstwerke aller Zeiten – und als Wiege für neue, aufregende Spielarten der Kunst.
Italiens neue Leichtigkeit
Sieht oder hört man dieser Tage Nachrichten aus Italien, gewinnt man den Eindruck, dass viele alte Strukturen dort zunehmend aufgebrochen werden und ihre Wertigkeit sich verändert. In der Kunst gibt es schon seit einer Weile den Begriff der Leggerezza, der neuen Leichtigkeit. Immer wieder taucht sie im italienischen Kunst- und Künstlerdiskurs auf, wird postuliert und definiert als eines der neuen Leitmotive der jungen Generation italienischer Maler, Bildhauer und Freestylekünstler. Leggerezza bedeutet, ein Thema nicht über seine Schwere zu definieren, sondern seine Leichtigkeit herauszustellen und so Gewichtigkeit von einer anderen Seite her zu beleuchten.
Leggerezza zeigt sich auch in den Materialien: Gummi, Sand oder Gips statt Marmor, Stein und Eisen, Papier, Düfte und Licht, die eine größere suggestive Kraft im Moment entfalten können als in Bronze gegossene Manifeste.
Lichtinstallationen und lächelnde Könige
Diego Perrone, eines der viel versprechenden Talente der Leggerezza, hat mit wenig Aufwand eine beeindruckende Wirkung erzielt, indem er mittels Computertechnologie hundert Bilder von Königen ein wenig verändert hat: jetzt lächeln sie, vereint in freudigem Ausdruck und befreit von ihrer teils schweren Geschichte.
Massimo Bartolini zeigt die unsichtbare Welt und die Flüchtigkeit aller Materie mit seinen zauberischen Lichtspielen und –inszenierungen. Der Minimalismus ist zurück, und wieder einmal kommt er in Frieden und lädt ein, ihren Blick schärfen oder gekonnt ablenken zu lassen.