Zeitgenössische Kunst in Dänemark erleben
Wer sich für die zeitgenössische Kunst interessiert, kommt am Louisiana Museum für Moderne Kunst auf Seeland nicht vorbei. Es gilt als das wichtigste Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, welches Dänemark vorzuweisen hat. Umgeben von einem Skulpturengarten liegt es etwa 35 Kilometer von Kopenhagen entfernt in Humlebæk am Öresund. Schon sein Standort kann als kunstvolle Verbindung von Natur und Architektur betrachtet werden.
Louisiana Museum auf der Insel Seeland
Die Eröffnung des Museums fand 1959 statt. Gründer ist Knud. W. Jensen. Er hatte zunächst die Absicht, modernen dänischen Künstlern eine würdige Bühne zu bieten. Nach wenigen Jahren stellten auch international anerkannte Künstler ihre Werke in Jensens Museum aus. Jährlich finden bis zu sechs Ausstellungen zum Thema zeitgenössischer Kunst statt, die auch internationales Publikum anziehen. Das Museum besteht aus mehreren Gebäuden. Das Haupthaus war ehemals eine Patriziervilla. Später wurden der West-, Süd- sowie Ostflügel und eine Konzerthalle angebaut. Des Weiteren gehören zu dem Museumskomplex inzwischen ein Children’s House, ein Museumsshop und der Lake Garden. Zum Namen des Museums gibt es eine interessante Anekdote. Der Vorbesitzer hatte insgesamt drei Ehefrauen, die alle den gleichen Vornamen trugen, Louise. Nach ihnen ist das Museum benannt.
Weltweit wichtige Künstler unter einem Dach vertreten
Zu den Kunstwerken, die das Museum zeigt, gehören allein über 3000 Arbeiten, die nach 1945 entstanden sind. Darunter sind Werke von Yves Klein und Lucio Fontana aus dem europäischen Nouveau Realisme. Der amerikanische Pop-Art ist mir Andy Warhol, Robert Rauschenberg und Roy Lichtenstein vertreten. Auch deutsche Kunstwerke aus den 1980iger Jahren sind ausgestellt. So kann man Werke von Anselm Kiefer bzw. Georg Baselitz bestaunen. Max Bill, Joan Miro und Henry Moore sowie Max Ernst haben ihre Skulpturen im Louisiana Museum ausgestellt. Videokunst von 1990 bis in die heutige Zeit spielt im Museum ebenfalls eine Rolle. Unter anderem ist hier Candice Breitz vertreten.
Elmgreen & Dragset
Jungen Künstlern und ihren zeitgenössischen Werken wird im Louisiana Museum große Bedeutung zugemessen. Das bekannte Künstlerpaar Elmgreen & Dragset hat hier ebenso einen würdigen Platz gefunden. Michael Elmgreen ist gebürtiger Däne während Ingar Dragset aus Norwegen stammt. Berühmt sind die beiden für ihre mit Ironie gespickten Darstellungen, welche nicht selten den Konsumwahn unserer Zivilisation auf die Schippe nehmen. Bestes Beispiel hierfür ist wohl ihre Prada Boutique mitten in der Wüste aus dem Jahre 2005. In diesem Jahr konnte man die beiden dank des Dokumentarfilms „How are you“ auf der Berlinale näher kennenlernen.
Weitere bedeutende dänische Künstler
Bedeutende zeitgenössische Künstler Dänemarks sind beispielsweise Kathrine Ærtebjerg, Jesper Christiansen und Astrid Kruse Jensen. Kathrine Ærtebjerg wurde 1969 geboren und studierte zwischen 1995 – 2002 an der Royal Danish Academy of Fine Arts in Copenhagen. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch ihren Farbenreichtum und die fantasievolle Umsetzung der menschlichen Gefühls- und Gedankenwelt aus, in deren Zentrum häufig eine weibliche Person steht. 2009 beeindruckte sie in Kopenhagen mit ihrer Ausstellung „Out of the Darkness“. 1955 erblickte Jesper Christiansen das Licht der Welt und absolvierte zwischen 1981 und 1988 ein Studium an der gleichen Academy wie Kathrine Ærtebjerg. Christiansen ist von Malerei fasziniert. Perspektiven und Flächen sowie Räume und Perspektiven beschäftigen ihn in seinen Werken. Er baut Worte in seine Motive ein, bezieht sich auf die Realität und grenzt dennoch seine Malereien auf besondere Art und Weise ab von der Wirklichkeit und schafft so einzigartige Kunstwerke. Astrid Kruse Jensen ist eine faszinierende Fotografin. Geboren 1975 hat sie sich in Kopenhagen niedergelassen, ist jedoch auch in Berlin tätig. Zwischen 1998 und 2000 hat sie eine Ausbildung an der The Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam absolviert, bevor sie bis zum Jahr 2002 an der Glasgow School of Art in Glasgow weiterstudierte. Ihre Bilder sind Momentaufnahmen zwischen Realität und Fiktion und fesseln ihre Betrachter mit ihrem intensiven, fast poetischen Charakter.
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Ferien für alle Sinne
Dass man in Dänemark als Gast zu jeder Jahreszeit willkommen ist und sich in einem Ferienhaus zwischen Dünen, Sand und Wasser herrlich erholen kann, weiß fast jeder. Dass man aber auch regelrechte Kunstreisen ins dänische Inselreich unternehmen kann, ist leider noch zu wenigen Reisenden bekannt. Über dänische Autoren und Bildhauer, über die klassische und zeitgenössische Malerei in Dänemark wissen die meisten Deutschen recht wenig. Dabei kann sich jeder Tourist bestimmt mit Leichtigkeit vorstellen, dass die mal sanften, mal wilden Landschaften, das vielfältig wechselnde Licht- und Farbenspiel am weiten, nördlichen Himmel Dänemarks nicht nur Badegäste inspirieren.
Goldenes Zeitalter und Neue Zeiten
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts erlebte Dänemark einen Niedergang in der Politik, der von einem Aufblühen der Kultur begleitet war. Der große Märchenerzähler Hans Christian Andersen gehört zu dieser Epoche ebenso wie der klassizistisch-romantische Maler Christoffer Wilhelm Eckersberg.
Im 20. Jahrhundert malte Richard Mortensen seine abstrakten, knallbunte Bilder, manchmal flächig und ausdrucksstark durch wenige, starke Farben, teils verwirrend und chaotisch, als blicke man ins Zentrum einer verschlungenen, aber friedlichen Welt.
Wer in seinem Dänemark-Urlaub mehr über die Entwicklung der Malerei erfahren möchte, kann das am besten, indem er sich ansieht, was die heutige Künstlergeneration malt und ausstellt. Dazu bieten sich viele Gelegenheiten: Vom Bummel durch eins der zahlreichen Künstlerdörfer, die es nicht nur auf Bornholm gibt, bis hin zum Besuch des bedeutendsten dänischen Museums für Moderne Kunst Louisiana bei Kopenhagen.
Asger Jorn
Dass man im Dänemarkurlaub häufig auf Kunsthandwerker, Galerien und Aussteller trifft, ist bekannt. Das Königreich hat auch einige international bedeutende Künstler hervorgebracht, welche die Kunstszene nachhaltig beeinflussten. Asger Jorn war einer von ihnen.
Der 1914 geborene Däne gilt als Mitbegründer der CoBrA Gruppe. Seine frühen Werke sind von der zeitgenössischen dänischen Kunst geprägt und zeigen meist Landschaften oder Porträts. Im Rahmen der Pariser Weltausstellung zwischen 1935 und 1937 kam es zu einer Zusammenarbeit mit Fernand Léger, wo er sich mit ersten abstrakten Arbeiten auseinandersetzte.
Metropole der Kunst
Gemeinsam mit Künstlern verschiedener Nationen nahm er am Pariser Surrealismuskongress teil, in dessen Folge die CoBrA Gruppe ins Leben gerufen wurde, weil man mit den Resultaten des Kongresses nicht einverstanden war. Zwar gab es innerhalb der Gruppe keine einheitliche Ausdrucksform, man wollte jedoch die Strenge, wie sie zum Beispiel der Konstruktivismus vorschreibt, mit einem Gegenpol konfrontieren, der intuitiv und ausdrucksstark war. Die neue emotionale Kunst konnte das damalige Publikum zunächst eher weniger überzeugen und es kam bereits drei Jahre später zu Auflösung der CoBrA Gruppe. Nichtsdestotrotz war Asger Jorn gegen Ende der 1950iger Jahre ein international anerkannter Künstler. Seine Werke beeindruckten unter anderem auf der documenta in Kassel und er engagierte sich außerdem politisch, indem er sich gemeinsam mit anderen Künstlern gegen die Strukturen des Kapitalismus stellte. 1964 verweigerte er die Annahme des Guggenheim-Preises. Neben der Malerei beschäftigte ihn in den 1960iger Jahren die Fotografie. Er befasste sich mit Kollagen und Keramik. In seiner letzten Schaffensperiode nahm er sich Plastiken an. 1973 starb er in Aarhus.
Ein Urlaub in Dänemark ist ideal, um sich auf die Spuren dieses beeindruckenden Künstlers zu begeben. Die Stadt Silkeborg ist Sitz eines sehenswerten Kunstmuseums, das Museum Jorn. Es beschäftigt sich unter anderem intensiv mit Asger Jorn. Mehr als 140 Bilder des Malers sind in der Dauerausstellung zu sehen, sodass sich hier gut seine künstlerische Entwicklung verfolgen lässt. Auch einige seiner Keramikwerke sind zu bewundern sowie Werke, die in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern entstanden sind. Unter den Ausstellungsstücken befindet sich ein Werk, für das Asger Jorn rund 15 Jahre lang bis zur Fertigstellung benötigte, „Stalingrad, Stedet som ikke er, eller modets gale latter”. Neben den Werken von Jorn zeigt das Museum andere dänische sowie internationale Künstler. Weitere empfehlenswerte Kunstwerke kann man im Urlaub in Dänemark beispielsweise im Kunstmuseum in Aarhus genießen. Kopenhagen bietet gleich mehrere Möglichkeiten, sich mit Kunst in Dänemark zu befassen. Auf Bornholm befindet sich ein faszinierendes Kunstmuseum, das auch architektonisch sehr reizvoll ist.
Hans Braumüller selber kennt persönlich den Kunstmaler Octavian Neagu aus Rumänien, der in Kopenhagen lebt und arbeitet. Hans Braumüller hat 2006 zusammen mit Octavian Neagu am „I’m going glocal!“ Kunstprojekt in Kopenhagen teilgenommen.